Gründung der Deutschen Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft e. V.

Aus einem Projekt des deutschen Cochrane Instituts heraus entstand die Idee, dass sich wissenschaftlich interessierte Physiotherapeut_innen zu einer von Verbänden oder anderen Interessengruppen unabhängigen wissenschaftlichen Gesellschaft zusammen schließen.

Bei einem ersten Treffen im Oktober 2015 wurde die Gründung einer solchen Gesellschaft beschlossen. Am 19. Februar 2016 fand die Gründungssitzung statt und nach intensiven Diskussionen über den Namen und die Satzung wurde die Deutsche Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft e.V. (DGPTW) ins Leben gerufen.

Das primäre Ziel der Gesellschaft ist es, die physiotherapeutische Forschung zu fördern und deren Verknüpfung mit Lehre und Versorgung zu unterstützen. Dadurch soll sowohl die wissenschaftliche Entwicklung der Physiotherapie als Disziplin als auch eine evidenzbasierte Handlungsweise in der Versorgung gestärkt werden. Weiterhin steht die Gesellschaft für einen intradisziplinären und interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs im Sinne eines wissenschaftstheoretischen und methodologischen Pluralismus. Außerdem soll sie ein Ansprechpartner für Versorgung, Politik und Gesellschaft zu wissenschaftlichen Fragestellungen sein.

Langfristig möchte die DGPTW physiotherapeutische Leitlinien entwickeln und an der Erstellung von interdisziplinären Leitlinien mitwirken. Angestrebt wird daher, in die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) aufgenommen zu werden. Das offizielle Organ der DGPTW wird die Fachzeitschrift „Physioscience“.

Als Vorsitzende des Vorstandes wurde Dr. Kerstin Lüdtke gewählt und als ihr Vertreter Prof. Dr. Axel Schäfer. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind als Schriftführer Prof. Dr. Bernhard Elsner, als Schatzmeister Christian Kopkow und als Beisitzerin Cordula Braun.

Eine Mitgliedschaft in der DGPTW ist in verschiedenen Kategorien möglich: Ordentliche Mitglieder können Personen werden, zu deren Tätigkeitsbereich physiotherapeutische Lehre oder Forschung gehört, die mindestens einen Bachelor-Abschluss haben oder entsprechende wissenschaftliche Aktivitäten nachweisen können. Fördernde und assoziierte Mitglieder können den Verein unterstützen, haben aber kein aktives und passives Wahlrecht. Interessierte Physiotherapeut_innen sind herzlich eingeladen, der DGPTW beizutreten.

Eine erste Veranstaltung der DGPTW und die nächste Mitgliederversammlung wird am 17. / 18. November 2016 an der Hochschule für Gesundheit in Bochum im Rahmen des Forschungssymposiums Physiotherapie stattfinden.