Berliner Aufruf für interprofessionelle Ausbildung und Kooperation in den Gesundheitsberufen

Am 15.06.2017 fand an der Berliner Charité das Symposium „Interprofessionelles Lehren und Lernen in Berlin – Für eine bessere Gesundheitsversorgung“ statt. Die beiden von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekte „INTERM-E-P-P“ und „interTUT“ präsentierten Ergebnisse aus vier Jahren Projektlaufzeit, zudem präsentierten sich einzelne interprofessionelle Initiativen der beteiligten Einrichtungen.

Beide Projektgruppen haben gemeinsam den „Berliner Aufruf  für interprofessionelle Ausbildung und Kooperation in den Gesundheitsberufen“ verfasst, den Sie hier nachlesen können.

Physiotherapeutische Blankoverordnung – IKK BB und VPT legen im Juni Ergebnisse ihres Modellvorhabens vor

Die Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin (IKK BB) führte zusammen mit dem Verband für Physikalische Therapie (VPT) von 2011 bis 2016 einen regionalen Modellversuch zur physiotherapeutischen Blankoverordnung durch.

Das Projekt wurde von der Alice Salomon Hochschule wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse werden am 16./17. Juni auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Physiotherapeuten in Bremen der Öffentlichkeit präsentiert. Der Abschlussbericht wird ebenfalls in den nächsten Wochen veröffentlicht.

Die Pressemitteilung von IKK BB und VPT finden Sie hier.

 

Cochrane für die Physiotherapie – neue Datenbank

In der aktuellen Ausgabe (6/2017) der pt-Zeitschrift stellen Braun et al. eine von den Autorinnen erstellte Datenbank  mit Cochrane Reviews (CRs ) vor, für die Physiotherapie relevant sind. Das Besondere: Sie steht in Form einer Datenbank (Excel sowie pdf) zur Verfügung, die frei zugänglich ist. So kann die darin enthaltene Cochrane-Evidenz nach persönlichen Interessen sortiert und durchsucht werden.

Die aktuelle Übersicht beinhaltet alle zwischen Oktober 2012 und März 2017 in der Cochrane Database of Systematic Reviews (CDSR) neu publizierten CRs.

Den Artikel und den Zugang zur Datenbank finden Sie hier.

 

Fachtagung „Schritte zur Akademisierung der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie – Diskussion aktueller Positionen der Verbände“ des Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe

Am 12. Mai 2017 fand an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die diesjährige Mitgliederversammlung des HVG statt. Vorgeschaltet war eine Tagung mit Fachvorträgen und anschließender Diskussion in Kleingruppen und im Plenum, die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten.

Begrüßung durch Prof. Dr. Christopher Baum (Präsident MHH)
Begrüßung durch Prof. Dr. Christopher Baum (Präsident MHH)

Prof. Dr. Christopher Baum, Präsident der MHH, eröffnete die Fachtagung mit einem Grußwort. In den Impulsvorträgen von Inga Junge (Deutscher Verband der Ergotherapeuten), von Dr. Claudia Kemper (Physio Deutschland) und Prof. Dr. Volker Maihack (Arbeitskreis Berufsgesetz Logopädie) wurden die aktuellen Positionen der Berufsverbände zum Thema Akademisierung  in der Ergotherapie,  Physiotherapie und Logopädie vorgestellt. Anschließend fand in Kleingruppen ein reger Austausch unter den Tagungsteilnehmer/-innen zum Akademisierungsprozess statt. Unter der Moderation von  Prof. Dr. Norina Lauer (Hochschule Fresenius, Idstein), Prof. Dr. Mieke Wasner (SRH Hochschule Heidelberg) und Prof. Dr. Hilke Hansen (Hochschule Osnabrück) wurden die dabei entstandenen Fragen und Diskussionspunkte im Plenum besprochen.

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Einig waren sich die Diskutanten auf dem Podium und im Auditorium, dass in der Phase der Akademisierung eine mittelfristige Koexistenz von Studium und Ausbildung notwendig ist und auf Grund rückläufiger Ausbildungszahlen die Gesundheitsfachberufe an Attraktivität gewinnen müssen. Dies kann durch mehr Handlungskompetenz v. a. im Sinne des Direktzuganges,  aber auch durch eine kostenfreie Ausbildung und bessere Vergütung auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt gelingen.  Weiterhin wurde sich dafür ausgesprochen, dass Quantität und Qualität der Ausbildung gefordert sind, um bereits bestehende Versorgungslücken zu schließen, und dass die immer schneller werdende Veränderung des Fachwissens ein Wissensmanagement auf akademischem Niveau verlangt. Dafür werden verstetigte Forschungsstrukturen an Fachhochschulen und Universitäten benötigt, die ebenfalls die politisch geforderte Evidenzschaffung ermöglichen würden.

Download Programm_Fachtagung_2017

Download Vortrag Inga Junge DVE

Download Vortrag Dr. Claudia Kemper Physio Deutschland

Download Vortrag Dr. Volker Maihack AK Berufsgesetz

Die Diskutant/-innen (v.l.n.r.): Inga Junge (DVE), Prof. Dr. Volker Maihack (Arbeitskreis Berufsgesetz Logopädie), Dr. Claudia Kemper (Physio Deutschland), Moderation: Prof. Dr. Norina Lauer (Vorstand HVG)
Die Diskutant/-innen (v.l.n.r.): Inga Junge (DVE), Prof. Dr. Volker Maihack (Arbeitskreis Berufsgesetz Logopädie), Dr. Claudia Kemper (Physio Deutschland), Moderation: Prof. Dr. Norina Lauer (Vorstand HVG)

Bei der anschließenden Mitgliederversammlung stellte der Vorstand seinen Tätigkeitsbericht vor und erläuterte, dass die Zusammenarbeit des HVG mit Berufs- und Fachschulverbänden weiter ausgebaut wurde und das Jahr 2016/2017 von einem verstärkten Austausch mit der Politik geprägt war. Weiterhin wurde die Stellungnahme „Empfehlungen des HVG e.V. für die Gestaltung primärqualifizierender Studiengänge für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie im Rahmen von Modellvorhaben“ mit den Mitgliedern diskutiert und einstimmig verabschiedet. In Abstimmung mit den Mitgliedern hält der HVG an seiner Forderung der Vollakademisierung der Gesundheitsfachberufe fest und unterstützt die an der Evaluation der Modellstudiengängen beteiligten Hochschulen, damit die primärqualifizierenden Studiengänge ab 2021 in den Regelbetrieb übergehen können.

Einen weiterführenden Artikel zur Fachtagung finden Sie hier in der pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten.