Offener Brief an Lauterbach | Fachbereichstag Therapiewissenschaften

Der Fachbereichstag Therapiewissenschaften (FBTT) hat am 16.11.2023 einen offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach herausgegeben.

Thematisch befasst sich der FBTT hier mit der Befragung von Herrn Lauterbach zur Finanzierung der Neuordnung der beruflichen Qualifizierung in der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie und verleiht weiterhin der Forderung nach der Vollakademisierung der Gesundheitsfachberufe deutlich Ausdruck.

Den vollständigen Brief finden Sie hier.

W2-Professuren Pflegewissenschaften/ -pädagogik | FH Kiel

An der Fachhochschule Kiel sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Professuren zu
besetzen:

  • W2-Professur „Pädagogische Handlungsfelder der Pflege“
  • W2-Professur „Chronische Erkrankungen und Langzeitpflege“

Die Lehre beider Professuren ist zuvorderst im neuen Studiengang Pflege am Standort
Neumünster zu erbringen. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, an verschiedenen Standorten in Schleswig-Holstein Lehre anzubieten sowie ggf. neue digitale Lehrformate anzuwenden und mediendidaktische Kompetenzen in diesen und ggf. weiteren gesundheitswissenschaftlichen Studiengängen einzubringen.

Allgemeine Anforderungen für beide Professuren:
Bewerbende müssen neben den allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen die Voraussetzungen des § 61 HSG erfüllen.
Erforderlich sind:
 mindestens ein zum Zugang für die Laufbahn der Laufbahngruppe 2, zweites
Einstiegsamt, berechtigendes, abgeschlossenes Hochschulstudium,
 pädagogische und didaktische Eignung,
 besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, in der Regel nachgewiesen durch die gute Qualität einer Promotion,
 besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher
Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens fünfjährigen beruflichen Praxis, von
der mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs ausgeübt worden sind.
Wir freuen uns auf ein Teammitglied, das sich an der Weiterentwicklung des Studiengangs an der Hochschule sowie an interdisziplinären (Forschungs-)Projekten beteiligt, in den interdisziplinären Wochen der Fachhochschule Kiel mitwirkt sowie regionale, landesbezogene und -übergreifende Praxis- und Forschungskontakte (weiter-)entwickelt. Die Bereitschaft zum Engagement in der Selbstverwaltung der Fachhochschule wird vorausgesetzt.

Weitere Informationen zum Anforderungsprofil, zu den genauen Merkmalen der Stellen und den Bewerbungsmodalitäten finden Sie hier.

Bewerbungsschluss ist für beide Stellen der 14.12.2023.

Offener Brief an Wissenschaftsrat | Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen

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Offener Brief und Stellungnahme des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen zu dem Gutachten des Wissenschaftsrates „Perspektiven für die Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe | Wissenschaftliche Potenziale für die Gesundheitsversorgung erkennen und nutzen“ (Drs. 1548-23), Oktober 2023
Der Rat, der sich nicht traut ….

Licht und Schatten in den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Weiterentwicklung der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Sehr geehrter Herr Prof. Wick,
sehr geehrte Mitglieder des Wissenschaftsrates,

am Montag, dem 23. Oktober 2023, haben Sie Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe in Deutschland veröffentlicht und in einem Pressegespräch vorgestellt. Zu einem Zeitpunkt, in dem die Reformen der Berufsgesetze der Berufe in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie vorbereitet werden, sind die Empfehlungen mit Spannung erwartet worden.

Besondere Erwartungen waren v.a. mit der Frage der Voll- bzw. Teilakademisierung der Therapie­berufe verbunden. Leider haben Sie aus der überwiegend richtigen Analyse der gegenwärtigen und zukünftigen Probleme die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Oder vielmehr: sich offenbar nicht getraut, die richtigen Empfehlungen auch klar auszusprechen. Was steht in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates hinsichtlich der Akademisierung der Therapieberufe?

„Der Wissenschaftsrat empfiehlt, den Aufbau der wissenschaftlichen Disziplinen voranzutreiben und den Fokus der hochschulischen Qualifizierung weiterhin auf den Aufbau primärqualifizierend-dualer Studiengänge in der 2012 empfohlenen Größenordnung von 10 bis 20 % zu richten.“ (S. 67, Hervorhebungen im Original).

Und weiter:

„Der Wissenschaftsrat hält es für einen gangbaren Weg, zunächst mehrere Ausbildungswege (hochschulisch und berufsfachschulisch) offen zu halten, auch wenn sich daraus möglicher­weise andere Probleme ergeben (Konkurrenz der Ausbildungssysteme, Unterhaltung von Doppelstrukturen). Er empfiehlt jedoch, die internationale Entwicklung und Anschlussfähigkeit im Blick zu behalten und in zehn Jahren auf Basis der erreichten Akademisierungsquoten und des erzielten Aufbaus der wissenschaftlichen Disziplinens [sic] differenziert zu prüfen, welche weiteren Entwicklungen erforderlich sind.“ (S. 68)

Sie geben  damit zu erkennen, dass Ihnen zumindest einige der Probleme bewusst sind, auch wenn das Wörtchen „möglicherweise“ versucht, diese Aspekte klein zu halten. Hier trauen Sie sich scheinbar nicht, die Probleme wirklich ernst zu nehmen, denn wie sollte denn keine Konkurrenz der Ausbildungssysteme entstehen? Wie sollten keine Doppelstrukturen unterhalten werden müssen? Die zudem auch erstmal aufgebaut werden müssen, nicht nur an den Hochschulen, auch die Berufsfachschulen werden in vielerlei Hinsicht ‚aufrüsten‘ müssen.

Gravierender ist aber ein weiterer Aspekt, bei dem Sie sich nicht trauen. Dieser bildet sich in dem unscheinbaren Wort „zunächst“ ab, das ganz sicher nicht zufällig gewählt wurde, wenngleich wohl in der Hoffnung, es möge kaum wahrgenommen werden. Denn aus diesem Wörtchen geht hervor, dass es ein später geben wird, ein später, bei dem nicht mehr mehrere Ausbildungswege offengehalten werden sollen. Damit wird in Verbindung mit dem Hinweis auf die internationale Entwicklung und Anschlussfähigkeit nichts Anderes deutlich gemacht, als dass in mehr oder weniger ferner Zukunft der hochschulische Ausbildungsweg der ausschließliche sein wird. Den hinlänglich bekannten und auch von Ihnen benannten Herausforderungen wird in der Tat auf Dauer auch kaum anders zu begegnen sein, aber Sie trauen sich nicht, diese Perspektive klar zu benennen.

Würde man das tun, und das sollte man, dann könnten sich alle Akteur*innen darauf einstellen, individuelle wie kollektive, und ihre berufsbiographischen Strategien bzw. ihre Organisationsent­wicklung darauf ausrichten.

Stattdessen werden Personen und Organisationen hinsichtlich der berufsfachschulischen Ausbildung in einer Sicherheit gewiegt, die trügerisch ist. Es werden Energien und Ressourcen falsch kanalisiert, der Ausbau des primärqualifizierenden Studiums gefährdet und sogar der Rückbau mühsam aufge­bauter hochschulischer Strukturen in Kauf genommen. Wenn es so weitergeht, wird die Hochschulper­spektive für die Therapieberufe an die Wand gefahren – unterstützt von der fehlenden Traute des WR.

Dabei will doch ohnehin niemand eine Vollakademisierung ohne einen (je nach Therapieberuf unter­schiedlich langen) Transformationszeitraum. Hier wird immer wieder ein völlig falscher Eindruck erweckt. Bei der Physiotherapie, dem Beruf, bei dem die Reformüberlegungen schon am weitesten fortgeschritten sind, muss man von 10 bis15 Jahren ausgehen, um die entsprechenden Strukturen zu schaffen und das entsprechende wissenschaftliche Personal professorabel zu qualifizieren.

Sie geben viele wertvolle Hinweise unter dem Stichwort „Entwicklung der wissenschaftlichen Disziplinenbildung“ (S. 48ff). Und Sie beschreiben auch unter dem Stichwort „Gestaltung der Berufs­praxis“ viel Richtiges über die zu entwickelnde Berufspraxis von zukünftigen Bachelor- und Master­absolvent*innen im Versorgungssystem. Wenn man allein dies liest, stellt man sich die Frage, weshalb nicht klar gesagt wird, dass es nicht vertretbar wäre, die so entwickelten Kompetenzen und das so entwickelte Berufsfeld einem großen Teil, nämlich 80 bis 90 Prozent der Patient*innen, vorzuenthalten.

Will man keine neue Form der Zweiklassen-Versorgung (zusätzlich zur privat-gesetzlich-Versicherten-Problematik nun auch noch eine Kompetenz-Lotterie für die Patient*innen insbesondere in den niedergelassenen Praxen, in denen rund 70 Prozent der therapeutischen Versorgung stattfindet), dann muss eine Richtungsentscheidung für die Vollakademisierung jetzt erfolgen. Ergänzt mit einer Roadmap und einer Strategie, wie diese je nach Beruf in einem angemessenen Zeitraum zu erreichen ist. Dass Pläne angepasst werden müssen, ist selbstverständlich. Aber das Denken, Planen, Entscheiden und Handeln muss endlich den Horizont von Legislaturperioden überschreiten. Hier darf sich der WR nicht zum Handlanger einer vom Föderalismus in der Bildungs- und Gesundheitspolitik geradezu gelähmten Bund-Länder-Konstellation machen und einfach mal in 10 Jahren wieder eine Bestandsaufnahme erheben, die möglicherweise zu keinem besseren Ergebnis kommt, als die aktuelle und die vor 10 Jahren. Das ist keine Perspektive, das ist sich heraushalten und zuschauen. Der Rat, der sich nicht traut …

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen würde sich freuen, mit Ihnen in den Austausch zu kommen. Für Gesprächsanfragen wenden Sie sich bitte an kontakt@buendnis-therapieberufe.de

Mit freundlichen Grüßen,

Prof. Dr. Bernhard Borgetto
Sprecher des Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen

Bericht VAST Tagung (03.11.2023) | Berlin

Am 03.11.2023 fand der 11. interdisziplinäre Fachtag des Verbundes für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen (VAST)  in den Räumen der Wannsee-Schulen in Berlin statt.

Ministerialdirigent Markus Algermissen aus dem Bundesministerium für Gesundheit (Abteilungsleiter 31, Medizin und Beruferecht) und Prof. Dr. Bernhard Borgetto (Vorstandsmitglied HVG e.V.) referierten und diskutierten zu den anstehenden Reformen der Berufsgesetze in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Ministerialdirigent Markus Algermissen (l., BMG), Prof. Dr. Bernhard Borgetto (r., Vorstand HVG e.V.) (Foto: Heike Marré)

Weiterführende Informationen können Sie hier nachlesen.

W2-Professur Therapiewissenschaft | OTH Regensburg

An der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine

W-Professur im Lehrgebiet Therapiewissenschaft

besetzt werden.

Gesucht wird:
eine/n praktisch und wissenschaftlich hochqualifizierte/n Logopädin/Logopäden oder Physiotherapeutin/Physiotherapeuten mit Berufszulassung als Physiotherapeutin/Physiotherapeut oder Logopädin/Logopäde oder akademische/r Sprachtherapeut/in mit Zulassung nach §124 SGB V, die/der sich darauf freut, Fachkompetenz und berufliche Erfahrungen in die Lehre und die Ausbildung der Studierenden einzubringen und folgendes Profil mitbringt:
  • Kompetenzen in der evidenzbasierten beruflichen Praxis
  • Berufserfahrung in einem Arbeitsfeld der Physiotherapie oder Logopädie
  • Ausgeprägtes Engagement für den kontinuierlichen Professionalisierungsprozess der Gesundheitsberufe
  • Bereitschaft zur Lehre auch am Samstag
  • Bereitschaft zur Mitarbeit in der Selbstverwaltung

Darüber hinaus wären folgende Kompetenzen wünschenswert:

  • Lehrerfahrung im Bereich Logopädie oder Physiotherapie, idealerweise im interdisziplinären Setting

Über die genauen Voraussetzungen und Bewerbungsmodalitäten können Sie sich hier informieren.

Bewerbungsfrist: 21.01.2024