Studiengänge für Therapieberufe

Seit dem Jahr 2000 sind zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge für Therapiewissenschaften an den deutschen Hochschulen entstanden. Bachelorstudiengänge für Therapiewissenschaften (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) gibt es zurzeit in drei verschiedenen Angebotsformen: ausbildungsintegrierende (duale), primärqualifizierende und berufsbegleitende (additive) Studiengänge.

Ausbildungsintegrierende (duale) Studiengänge gibt es seit dem Jahr 2000, sie finden in Kooperation zwischen Hochschulen und Berufsfachschulen statt. Die innerhalb der dreijährigen fachschulischen Ausbildung erworbenen Kompetenzen werden z.T. auf das Studium angerechnet; die fach- und die hochschulische Ausbildung laufen anfänglich parallel.

Primär- bzw. berufsqualifizierende Studiengänge gibt es seit 2010, sie finden vom ersten Tag an an der Hochschule statt. Das bedeutet, dass auch die gesamten berufspraktischtherapeutischen Inhalte im Rahmen des Hochschulstudiums vermittelt werden und das Staatsexamen in das Studium eingeschlossen ist. Dementsprechend erhalten die StudienabsolventInnen einen doppelten Abschluss: den Bachelor als akademischen Titel und das Staatsexamen, das zum Tragen der Berufsbezeichnung berechtigt. Primärqualifizierende Studiengänge sind durch Einführung einer entsprechenden Modellklausel in die Berufsgesetze im September 2009 ermöglicht worden. Die Zahl der primärqualifizierenden Studiengänge nimmt seither stetig zu und die bestehenden dualen Studiengänge werden teilweise abgelöst (einige Hochschulen bieten beide Studiengangformen parallel an).

Berufsaufbauende (additive) Studiengänge, die z. T. in berufsbegleitender Form angeboten werden, erlauben es den TherapeutInnen, die bereits das Staatsexamen haben, aufbauend zu studieren. Häufig handelt es sich hier um Schwerpunkt-Studiengänge, die beispielsweise Zusatzqualifikationen in den Bereichen Management oder Pädagogik vermitteln.


Übersicht über Studiengänge für Therapieberufe an den HVG-Mitgliedshochschulen

Die folgende Übersicht zeigt das Studienangebot, insbesondere das Angebot an Bachelor-Studiengängen, an den Hochschulen (Universitäten und Fachhochschulen), die im HVG vertreten sind. Nähere und aktuelle Informationen findet man auf den in der Übersicht angegebenen Internetseiten der jeweiligen Hochschulen.

zur Übersicht…

Einen guten Überblick über Studienangebote an deutschen Hochschulen gibt auch die Studiengangsdatenbank des Hochschul-Kompass unter www.hochschulkompass.de.


Arbeitskreis Berufsgesetz legt Rahmenstudienordnung vor

Für das Studium der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie liegt ein Entwurf für eine Rahmenstudienordnung vor. Der kürzlich vom Arbeitskreis Berufsgesetz fertiggestellte Entwurf soll Inhalte und Aufbau des Studiums differenzieren und dem Gesetzgeber als Vorlage dienen.

Der Arbeitskreis Berufsgesetz hat sich im Januar 2016 gegründet aus Vertreter/innen der drei Berufsverbände dbl, dbs und dba sowie dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) und dem Bundesverband deutscher Schulen für Logopädie (BDSL). Der Arbeitskreis setzt sich für die primärqualifizierende hochschulische Ausbildung für alle im Bereich der Logopädie/Sprachtherapie tätigen Berufsgruppen sowie die Schaffung eines einheitlichen Berufsprofils ein.

Hier finden Sie das Informationsschreiben des Arbeitskreises an die Mitglieder der Berufsverbände sowie die Rahmenstudienordnung für Studiengänge der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie (in der Fassung vom 20.02.2018).

NRW: Änderung des Gesundheitsfachberufe-weiterentwicklungsgesetzes

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat mit der Drucksache 17/2113 den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesundheitsfachberufeweiterentwicklungsgesetzes (GBWEG) vorgelegt.

Für Nordrhein-Westfalen bildet das GBWEG die landesrechtliche Grundlage für eine Umsetzung der Modellstudiengänge durch eine Modellstudiengangsverordnung. Auf Grundlage des GBWEG soll unmittelbar nach Inkraftreten eine neue Modellstudiengangsverordnung erlassen werden. Damit können die bestehenden Modellstudiengänge mit angepasster Konzeption fortgeführt unde neue Modellvorhaben genehmigt werden.

Den Gesetzentwurf finden Sie hier.

Hochschulqualifikationsrahmen (KMK) aktualisiert

Der Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulen der KMK wurde überarbeitet und steht nun in einer aktualisierten Fassung 2017 zur Verfügung.

Den Fachqualifikationsrahmen (FQR) für die therapeutischen Gesundheitsfachberufe in der Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie (FQR-ThGFB) (2014), der sich auf die an Hochschulen erworbenen Kompetenzstufen 6, 7 und 8 konzentriert  und von  Arbeitsgruppe Fachqualifikationsrahmen (AG FQR) des HVG erarbeitet wurde finden Sie hier.