Fachtagung „Was folgt nach dem Hochschulabschluss? – Ergebnisse von Absolventen-, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbefragungen in den Therapieberufen“ des Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe

Am 08. Juni 2018 fand an der Universität zu Lübeck die diesjährige Mitgliederversammlung des HVG statt. Vorgeschaltet war eine Tagung mit Fachvorträgen und anschließender Podiumsdiskussion, die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten.

Prof.in Dr. Kerstin Lüdtke, Studiengangsleitung des Bachelorstudiengangs Physiotherapie an der Universität zu Lübeck
Prof.in Dr. Kerstin Lüdtke, Studiengangsleitung des Bachelorstudiengangs Physiotherapie an der Universität zu Lübeck

Prof.in Dr. Kerstin Lüdtke, Studiengangsleitung des Bachelorstudiengangs Physiotherapie an der Universität zu Lübeck, eröffnete die Fachtagung mit einem Grußwort. Prof.in Dr. Norina Lauer (Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg) begrüßte als 1. Vorsitzende HVG ebenfalls das Publikum. In den anschließenden Impulsvorträgen stellte Joachim Rottenecker (VDES-Geschäftsführer, VAST-Sprecher) eine Analyse der aktuellen Beschäftigungs- und Bildungssituation in den Therapieberufen vor, Prof.in Dr. Jutta Räbiger (Vorstand HVG) – referierte über die ersten Ergebnisse der HVG-Absolventenbefragung, Prof. Dr. Sven Dieterich (Hochschule für Gesundheit Bochum) – stellte die Konzeption und den aktuellen Stand der Verbleibstudie der Absolventinnen und Absolventen in Nordrhein-Westfalen (VAMOS) vor und Prof.in Dr. Sabine Hammer (Hochschule Fresenius Idstein) –  erörterte an Hand der „Ich bin dann mal weg“ -Studien Gründe für den Ausstieg aus den Therapieberufen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich Maria Schomberg (Physiotherapeutin M.Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin SRH Hochschule Heidelberg), Rolf Keppeler (Direktor der Therapiebereiche, BG Klinikum Hamburg) und Ferdinand Bergamo (Physiotherapeut B.Sc., Zuyd University of Applied Sciences, RWTH Aachen) den Fragen der Moderatorinnen (Prof.in Dr. Mieke Wasner, SRH Hochschule Heidelberg und Prof.in Dr. Hilke Hansen, Hochschule Osnabrück; beide im Vorstand des HVG). So mangelt es in der Praxis bisher an der Anerkennung akademisch qualifizierter Therapeut/‑innen, sowohl in Bezug auf die Vergütung als auch in Bezug auf die möglichen Einsatzfelder. Oftmals fehlt in der Praxis die Zeit, evidenzbasiert und leitliniengerecht zu arbeiten. Die Diskrepanz zwischen Handlungsempfehlungen gemäß Leitlinien und Vorgaben auf den ärztlichen Verordnungen stellen die Therapeut/-innen ebenfalls vor Herausforderungen. Die Arbeitgeber/-innen wiederum sind bisher nur unzureichend über die Kompetenzen akademischer Qualifizierter informiert. Die Hochschulen sind aufgefordert, entsprechende Kompetenzen zu beschreiben, damit die Absolvent/-innen entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt werden können.

Pausenbild III

Download Programm HVG Fachtagung

Download Vortrag Prof. Dr. Jutta Räbiger und Christine Blümke ASH Berlin

Download Vortrag Joachim Rottenecker VDES, VAST

Download Vortrag Prof. Dr. Dieterich hsg Bochum

Download Vortrag Prof. Dr. Sabine Hammer Fachhochschule Fresenius

Einig waren sich die Diskutant/-innen und das Auditorium, dass der interprofessionellen Zusammenarbeit auf Grund des demographischen Wandels und der Zunahme der Mulitmorbidität zukünftig eine noch größere Bedeutung im Rahmen der Gesundheitsversorgung zukommt und sie deshalb in den Curricula  therapeutischer Studiengänge verankert werden sollte.

Pinnwand
Ergebnisse der Podiumsdiskussion

Bei der anschließenden Mitgliederversammlung stellte der Vorstand seinen Tätigkeitsbericht vor und erläuterte, dass die Zusammenarbeit des HVG mit Berufs- und Fachschulverbänden weiter ausgebaut wurde. So wurde u. a. das Positionspapier zur hochschulischen Ausbildung gemeinsam mit den therapeutischen Berufsverbänden überarbeitet und aktuell verfassen der HVG und VAST (Verbund für Studium und Lehre in den Therapieberufen) ein Strategiepapier zur hochschulischen Ausbildung. Das Jahr 2017/18 war geprägt von den Evaluationen der Modellstudiengänge. So wurde die HVG-Absolventenbefragung durchgeführt und der HVG beteiligt sich am Fachbeirat in Nordrhein-Westfalen zur Evaluation der dortigen Modellstudiengänge. Auf der Mitgliederversammlung wurde die Stellungnahme „Empfehlungen des HVG e.V. für die Gestaltung primärqualifizierender Studiengänge für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie im Rahmen von Modellvorhaben“ mit den Mitgliedern diskutiert und die Einfügung eines Passus zur Qualifizierung für den Direktzugang beschlossen. Turnusgemäß wurde dieses Jahr ein neuer Vorstand für den HVG gewählt. Die bisherige erste Vorsitzende Prof.in Dr. Lauer (OTH Regensburg) sowie Dr. Andrea Warnke (PH Freiburg) stellen sich nicht erneut zur Wahl und scheiden aus ihren Ämtern. Die Mitgliederversammlung dankt beiden sehr herzlich für das Engagement. Die Mitgliedshochschulen wählen Prof. Dr. Bernhard Borgetto (HAWK Hildesheim) zum neuen ersten Vorsitzenden sowie Prof.in Dr. Andrea Pfingsten (OTH Regensburg) und Prof.in Dr. Hilke Hansen (HS Osnabrück) als zweite Vorsitzende. Den erweiterten Vorstand bilden zukünftig Prof.in Dr. Mieke Wasner sowie Prof.in Dr. Jutta Räbiger. Die Teilnehmenden der Mitgliederversammlung gratulierten dem neuen Vorstand herzlich und wünschten eine produktive Schaffensperiode.

Einen weiterführenden Artikel zur Fachtagung finden Sie hier in der pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten.

Drei-Länder-Tagung – Internationale Tagung für Gesundheitsberufe

Die Drei-Länder-Tagung „Gesundheitsberufe – Wege in die Zukunft“ wurde in diesem Jahr vom Department Gesundheitswissenschaften FH Campus Wien gestaltet. Trägerorganisation der zweijährig stattfindenden Veranstaltung ist der VFWG (Verein zur Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen). Der HVG war einer der Kooperationspartner. Über 100 Kurzvorträge und Posterpräsentationen wurden von Akteurinnen und Akteuren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz präsentiert und diskutiert. Das Abstract-Band sowie Präsentationen und Tagungsimpressionen finden Sie hier.

Die kommende Drei–Länder-Tagung für Gesundheitsberufe wird am 7. /8. November 2019  an der Hochschule für Gesundheit in Bochum stattfinden unter dem Titel „Wie Wissenschaft und Praxis voneinander profitieren“.

Fachtagung „Schritte zur Akademisierung der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie – Diskussion aktueller Positionen der Verbände“ des Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe

Am 12. Mai 2017 fand an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die diesjährige Mitgliederversammlung des HVG statt. Vorgeschaltet war eine Tagung mit Fachvorträgen und anschließender Diskussion in Kleingruppen und im Plenum, die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten.

Begrüßung durch Prof. Dr. Christopher Baum (Präsident MHH)
Begrüßung durch Prof. Dr. Christopher Baum (Präsident MHH)

Prof. Dr. Christopher Baum, Präsident der MHH, eröffnete die Fachtagung mit einem Grußwort. In den Impulsvorträgen von Inga Junge (Deutscher Verband der Ergotherapeuten), von Dr. Claudia Kemper (Physio Deutschland) und Prof. Dr. Volker Maihack (Arbeitskreis Berufsgesetz Logopädie) wurden die aktuellen Positionen der Berufsverbände zum Thema Akademisierung  in der Ergotherapie,  Physiotherapie und Logopädie vorgestellt. Anschließend fand in Kleingruppen ein reger Austausch unter den Tagungsteilnehmer/-innen zum Akademisierungsprozess statt. Unter der Moderation von  Prof. Dr. Norina Lauer (Hochschule Fresenius, Idstein), Prof. Dr. Mieke Wasner (SRH Hochschule Heidelberg) und Prof. Dr. Hilke Hansen (Hochschule Osnabrück) wurden die dabei entstandenen Fragen und Diskussionspunkte im Plenum besprochen.

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Einig waren sich die Diskutanten auf dem Podium und im Auditorium, dass in der Phase der Akademisierung eine mittelfristige Koexistenz von Studium und Ausbildung notwendig ist und auf Grund rückläufiger Ausbildungszahlen die Gesundheitsfachberufe an Attraktivität gewinnen müssen. Dies kann durch mehr Handlungskompetenz v. a. im Sinne des Direktzuganges,  aber auch durch eine kostenfreie Ausbildung und bessere Vergütung auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt gelingen.  Weiterhin wurde sich dafür ausgesprochen, dass Quantität und Qualität der Ausbildung gefordert sind, um bereits bestehende Versorgungslücken zu schließen, und dass die immer schneller werdende Veränderung des Fachwissens ein Wissensmanagement auf akademischem Niveau verlangt. Dafür werden verstetigte Forschungsstrukturen an Fachhochschulen und Universitäten benötigt, die ebenfalls die politisch geforderte Evidenzschaffung ermöglichen würden.

Download Programm_Fachtagung_2017

Download Vortrag Inga Junge DVE

Download Vortrag Dr. Claudia Kemper Physio Deutschland

Download Vortrag Dr. Volker Maihack AK Berufsgesetz

Die Diskutant/-innen (v.l.n.r.): Inga Junge (DVE), Prof. Dr. Volker Maihack (Arbeitskreis Berufsgesetz Logopädie), Dr. Claudia Kemper (Physio Deutschland), Moderation: Prof. Dr. Norina Lauer (Vorstand HVG)
Die Diskutant/-innen (v.l.n.r.): Inga Junge (DVE), Prof. Dr. Volker Maihack (Arbeitskreis Berufsgesetz Logopädie), Dr. Claudia Kemper (Physio Deutschland), Moderation: Prof. Dr. Norina Lauer (Vorstand HVG)

Bei der anschließenden Mitgliederversammlung stellte der Vorstand seinen Tätigkeitsbericht vor und erläuterte, dass die Zusammenarbeit des HVG mit Berufs- und Fachschulverbänden weiter ausgebaut wurde und das Jahr 2016/2017 von einem verstärkten Austausch mit der Politik geprägt war. Weiterhin wurde die Stellungnahme „Empfehlungen des HVG e.V. für die Gestaltung primärqualifizierender Studiengänge für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie im Rahmen von Modellvorhaben“ mit den Mitgliedern diskutiert und einstimmig verabschiedet. In Abstimmung mit den Mitgliedern hält der HVG an seiner Forderung der Vollakademisierung der Gesundheitsfachberufe fest und unterstützt die an der Evaluation der Modellstudiengängen beteiligten Hochschulen, damit die primärqualifizierenden Studiengänge ab 2021 in den Regelbetrieb übergehen können.

Einen weiterführenden Artikel zur Fachtagung finden Sie hier in der pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten.

Nachlese zum Symposium des Arbeitskreises Berufsgesetz am 8.11.2016 in Berlin

 Das Symposium Vom „Gesetz über den Beruf des Logopäden“ zum „Berufsgesetz für Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie“ des Arbeitskreises Berufsgesetz fand am 8. November 2016 in Berlin statt.

Der Arbeitskreis setzt sich aus Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Hochschulen aus den Bereichen Logopädie, akademische Sprachtherapie sowie Atem-, Sprech- und Stimmlehre (ASSL) zusammen.

Als Nachlese zum Symposium liegt nun ein Handout vor, dass die Arbeitsergebnisse zusammenfasst. Dort befindet sich des Weiteren eine Übersicht über die derzeitige Ausbildungssituation sowie ein Zeitstrahl, der die Entwicklung von 1905 bis 2015 der Berufsgruppen aus der Logopädie/Sprachtherapie darstellt. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des dbl.